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L' art pour tous: encyclopédie de l'art industriel et décoratif – digital

Die Zeitschrift L’Art pour tous wurde von 1861 bis 1906 vom Architekten Émile Reiber als Enzyklopädie der industriellen und angewandten Kunst (encyclopédie de l’art industriel et décoratif), wie es im erweiterten Titel heißt, herausgegeben. Die Erscheinungshäufigkeit wechselte von halbmonatlich bis zu drei Mal im Monat.

Émile Reiber (1826-1893) hatte sich nach einer Architekturausbildung der Zeichnung und der industriellen Kunst zugewandt. In diesem Zusammenhang hat er auch L’Art pour tous initiiert. Er war selbst Zeichner und unter anderem ab 1865 Direktor der Werkstatt für Gestaltung und Design bei Christophle & Cie in Paris. Émile Reiber leitete die Zeitschrift zusammen mit Claude Sauvageot (1832-1885), der Graveur und u.a. Mitarbeiter von Viollet-le-Duc war.

Dieser Kontext erklärt den Inhalt der Zeitschrift, die sich wie ein Sammelband von Dekormotiven präsentiert. Die Ausgaben bestehen hauptsächlich aus druckgrafischen Abbildungen. Bemerkenswert ist, dass die Autoren sich bemüht haben, die kurzen Texte dreisprachig zu publizieren. Die drei Sprachen Französisch, Englisch und Deutsch unterscheiden sich auch optisch durch verschiedene Schriftarten. (Die deutschen Texte werden z.B. in Fraktur wiedergegeben). Diese Mehrsprachigkeit unterstreicht den Wunsch der Autoren, eine globale Enzyklopädie als Schnittstelle von Kunst und Industrie zusammenzustellen.

Parallel zur Zeitschrift erschien ein Bulletin, das den aktuellen Stand der angewandten Künste stärker widerspiegelt als die eigentliche Zeitschrift. Das Bulletin verzichtet weitestgehend auf Illustrationen, um dadurch die kunsthistorischen Textbeiträge in den Vordergrund zu stellen, die sich mit den jeweils aktuellen Strömungen befassen. Die beiden Hefte zusammen betrachtet sind also ein gutes Spiegelbild des Status Quo der industriellen und angewandten Kunst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Weiterführende Literatur

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